Überall nur Lio und Ella

Ich verbringe aktuell sehr viel Zeit auf dem Spielplatz. Was mir wahnsinnig viel Spass macht. Der Spielplatz ist irgendwie der Dancefloor der 40-Jährigen. Früher Nachtclub, jetzt Rutschbahn, Sandkasten und jegliche Brunnen, in die mein bald zweijähriger Sohn klettern kann. Neulich treffen wir auf einem unserer Lieblingsspielplätze Annina Frey mit ihrem Sohn. Die Ex-SRF-Moderatorin und DJane spricht Englisch mit ihrem Buben. Das scheint Trend zu sein. Auf vielen Spielplätzen wird Englisch gesprochen. Ich mache da nicht mit. Mein Bub und ich setzen auf Serbisch. In einer Welt, in der Englisch die Sprache Nummer 1 ist, verkaufe ich dem Kind Serbisch als Zaubersprache. Neulich fragt er mich in Zaubersprache, warum «gaaaaanz viele Buben Lio und alle Mädchen Ella» heissen. Ich muss lachen. Recht hat er. Die Lios und Ellas sind überall. Auch in der Promi-Welt. Erst vergangene Woche wurde Carlo Janka zum zweiten Mal Papa. Der Bub, Sie werden es ahnen, heisst Lio. Genau wie der Erstgeborene von Sara und Lorenzo Leutenegger. Damit noch lange nicht genug. Auch Bliggs Sohn, der neulich seinen siebten Geburi feierte, hört auf den Namen Lio. Im gleichen Jahr, 2015, wurden auch Christina Surer und ihr Partner Martin Tomczyk Eltern eines Lios. Peter Pfändlers Lio derweil ist bereits vier Jahre alt. Noch älter ist Andy Schmids Lio. Der Spross des Handballprofis kam vor neun Jahren zur Welt.

Gut möglich, dass Lios in ein paar Jahren das werden, was Kevins und Justins heute sind. Immerhin können oben genannte Lios dann mit Namedropping kontern: «Min Papi isch dä Bligg und dine?». Oder «Mis Mami Sara het mal mal bi ‹Germany’s Next Topmodel› mitgmacht und dis?». Mein Sohn übrigens findet Lio als Namen super. So super, dass wir jetzt auch einen daheim haben. Das Lieblingsfaultier heisst jetzt Lio Zivadinovic.

Text und Bild: Maja Zivadinovic