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Montag, 30. Januar 2023
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Alle Wahlen wieder werden Wahlplakate verwüstet. Manchmal bleibt es bei durchaus böse gemeinten Schnäuzchen auf den Gesichtern der Kandidierenden. Manche Plakate findet man aber auch zerrissen oder gar nicht mehr. Weil sie gestohlen wurden.... weiterlesen
SKY:«The Last of Us» Kritiker wie auch Fans sind sich einig: «The Last of Us» ist das erste Serienhighlight des Jahres und hat den Fluch gebrochen, dass Videospielverfilmungen Müll sein müssen (wir erinnern uns noch mit Schaudern an den... weiterlesen
Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Theaters Kanton Zürich bei den Proben von "Andorra" von Max Frisch. Bild: Tanja Dorendorf / T+T Fotografie
Das Stück «Andorra» aus der Feder von Max Frisch wurde vor über sechzig Jahren veröffentlicht, seine Thematik ist jedoch noch immer aktuell.
Klassiker «Meine Zuversicht ist ausgefallen, eine um die andere, wie Zähne. Ich habe gejauchzt, die Sonne schien grün in den Bäumen, ich habe meinen Namen in die Lüfte geworfen wie eine Mütze, und herunter fällt ein Stein, der mich tötet.» Diese Worte werden ab dem 8. Dezember auf der Bühne zu hören sein, denn dann feiert das Theater Kanton Zürich mit «Andorra» von Max Frisch Premiere. Regie führt – zum ersten Mal für das Theater Kanton Zürich – Mark Zurmühle.
Der Schweizer Schriftsteller und Architekt Max Frisch (1911–1991) hat «Andorra» 1961 als Stück über Angst und Antisemitismus geschrieben. Gelungen ist ihm ein zeitloses Werk über die Macht der Aussenwahrnehmung und von Vorurteilen. Gemäss Regisseur Zurmühle sei Antisemitismus aktuell wieder sehr präsent; zudem begegne man gerade überall auf der Welt Politikerinnen und Politikern, «die ihren Wahlerfolg dem Schüren von Ausgrenzung und der Verfolgung von Minderheiten verdanken». Dies bedrohe Humanität und persönliche Freiheit. In seinem Werk beleuchte Frisch hellsichtig den Umgang der Schweiz mit internationalen Konflikten. «Also Gründe genug, das Stück heute zu spielen», so Mark Zurmühle.
Max Frisch gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts, weitere bekannte Werke von ihm sind die Romane «Stiller», «Homo Faber» und «Mein Name sei Gantenbein». Die von ihm geschriebenen Stücke «Biedermann und die Brandstifter» und «Andorra» werden heute noch weltweit gespielt. Ein wichtiges Thema in vielen von Frischs Werken – auch in «Andorra» – ist die menschliche Identität. Das wahre Ich müsse immer wieder neu gesucht und hinter den Bildnissen neu erkannt werden. Das Erkennen des wahren Ichs ist für Max Frisch ein zentraler Punkt im Leben eines Menschen: Wird es nicht erkannt, droht eine Entfremdung des Menschen von sich selbst und der Welt. Im Zentrum des vom Theater Kanton Zürich aufgeführten Stücks steht der junge Andri. Er lebt in Andorra und wird von seinen Pflegeeltern, einem Lehrer und dessen Frau, grossgezogen. Angeblich hat der Lehrer den Jungen vor der Verfolgung im Nachbarland gerettet. Das haben im kleinen Andorra erst mal alle begrüsst, doch nun, nicht zuletzt durch die Bedrohung durch das Nachbarland, hat sich die Stimmung verändert. Andris jüdische Abstammung löst in Andorra bei vielen Vorurteile und Ablehnung aus. Dem jungen Mann werden aufgrund seiner Herkunft Eigenschaften zugeschrieben, die mit seinem Charakter eigentlich nicht übereinstimmen. Diese ständige Ausgrenzung führt bei Andri dazu, dass er die Ablehnung internalisiert und sich immer mehr so verhält, wie die Bewohnerinnen und Bewohner von Andorra ihn sehen.
Die Diskriminierungen, die Andri im Alltag erlebt, führen auch dazu, dass er bei allen, die behaupten, ihn zu lieben, Ablehnung wittert. Als er sich in seine Pflegeschwester verliebt, wird ihnen die Beziehung untersagt. Die Ablehnung ihrer Beziehung durch die eigene Pflegefamilie lässt sein Misstrauen wachsen. Dann taucht eine Frau aus dem Nachbarstaat auf und eine Lebenslüge fliegt auf: Andri ist gar nicht jüdischer Abstammung, wie sein Leben lang behauptet wurde. Doch er kann die Wahrheit nicht akzeptieren und fühlt sich weiterhin verstossen und als Aussenseiter. Als das Land Andorra überfallen wird, eskaliert schliesslich die Situation. red/jul
Weitere Informationen:
Donnerstag, 8. Dezember, 20 Uhr.
Freitag, 9. Dezember, 20 Uhr
Donnerstag, 15. Dezember, 20 Uhr
Freitag, 16. Dezember, 20 Uhr
Sonntag, 18. Dezember, 19 Uhr
Theater Kanton Zürich
Scheideggstr. 37, Winterthur-Grüze
www.theaterkantonzuerich.ch
Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Theaters Kanton Zürich bei den Proben von "Andorra" von Max Frisch. Bild: Tanja Dorendorf / T+T Fotografie
Das Stück «Andorra» aus der Feder von Max Frisch wurde vor über sechzig Jahren veröffentlicht, seine Thematik ist jedoch noch immer aktuell.
Klassiker «Meine Zuversicht ist ausgefallen, eine um die andere, wie Zähne. Ich habe gejauchzt, die Sonne schien grün in den Bäumen, ich habe meinen Namen in die Lüfte geworfen wie eine Mütze, und herunter fällt ein Stein, der mich tötet.» Diese Worte werden ab dem 8. Dezember auf der Bühne zu hören sein, denn dann feiert das Theater Kanton Zürich mit «Andorra» von Max Frisch Premiere. Regie führt – zum ersten Mal für das Theater Kanton Zürich – Mark Zurmühle.
Der Schweizer Schriftsteller und Architekt Max Frisch (1911–1991) hat «Andorra» 1961 als Stück über Angst und Antisemitismus geschrieben. Gelungen ist ihm ein zeitloses Werk über die Macht der Aussenwahrnehmung und von Vorurteilen. Gemäss Regisseur Zurmühle sei Antisemitismus aktuell wieder sehr präsent; zudem begegne man gerade überall auf der Welt Politikerinnen und Politikern, «die ihren Wahlerfolg dem Schüren von Ausgrenzung und der Verfolgung von Minderheiten verdanken». Dies bedrohe Humanität und persönliche Freiheit. In seinem Werk beleuchte Frisch hellsichtig den Umgang der Schweiz mit internationalen Konflikten. «Also Gründe genug, das Stück heute zu spielen», so Mark Zurmühle.
Max Frisch gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts, weitere bekannte Werke von ihm sind die Romane «Stiller», «Homo Faber» und «Mein Name sei Gantenbein». Die von ihm geschriebenen Stücke «Biedermann und die Brandstifter» und «Andorra» werden heute noch weltweit gespielt. Ein wichtiges Thema in vielen von Frischs Werken – auch in «Andorra» – ist die menschliche Identität. Das wahre Ich müsse immer wieder neu gesucht und hinter den Bildnissen neu erkannt werden. Das Erkennen des wahren Ichs ist für Max Frisch ein zentraler Punkt im Leben eines Menschen: Wird es nicht erkannt, droht eine Entfremdung des Menschen von sich selbst und der Welt. Im Zentrum des vom Theater Kanton Zürich aufgeführten Stücks steht der junge Andri. Er lebt in Andorra und wird von seinen Pflegeeltern, einem Lehrer und dessen Frau, grossgezogen. Angeblich hat der Lehrer den Jungen vor der Verfolgung im Nachbarland gerettet. Das haben im kleinen Andorra erst mal alle begrüsst, doch nun, nicht zuletzt durch die Bedrohung durch das Nachbarland, hat sich die Stimmung verändert. Andris jüdische Abstammung löst in Andorra bei vielen Vorurteile und Ablehnung aus. Dem jungen Mann werden aufgrund seiner Herkunft Eigenschaften zugeschrieben, die mit seinem Charakter eigentlich nicht übereinstimmen. Diese ständige Ausgrenzung führt bei Andri dazu, dass er die Ablehnung internalisiert und sich immer mehr so verhält, wie die Bewohnerinnen und Bewohner von Andorra ihn sehen.
Die Diskriminierungen, die Andri im Alltag erlebt, führen auch dazu, dass er bei allen, die behaupten, ihn zu lieben, Ablehnung wittert. Als er sich in seine Pflegeschwester verliebt, wird ihnen die Beziehung untersagt. Die Ablehnung ihrer Beziehung durch die eigene Pflegefamilie lässt sein Misstrauen wachsen. Dann taucht eine Frau aus dem Nachbarstaat auf und eine Lebenslüge fliegt auf: Andri ist gar nicht jüdischer Abstammung, wie sein Leben lang behauptet wurde. Doch er kann die Wahrheit nicht akzeptieren und fühlt sich weiterhin verstossen und als Aussenseiter. Als das Land Andorra überfallen wird, eskaliert schliesslich die Situation. red/jul
Weitere Informationen:
Donnerstag, 8. Dezember, 20 Uhr.
Freitag, 9. Dezember, 20 Uhr
Donnerstag, 15. Dezember, 20 Uhr
Freitag, 16. Dezember, 20 Uhr
Sonntag, 18. Dezember, 19 Uhr
Theater Kanton Zürich
Scheideggstr. 37, Winterthur-Grüze
www.theaterkantonzuerich.ch
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