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Donnerstag, 8. Juni 2023
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Der ukrainische Künstler Serhii Onischenko draussen vor der Villa Sträuli in Winterthur.
Serhii Onischenko wirkt für drei Monate in der Villa Sträuli in Winterthur als Artist in Residence. Hier gibt er zwei Konzerte im Garten.
Künstlerresidenz Serhii Onischenko ist Fotograf und Musiker. Er stammt aus Charkiw, Ukraine. Seit diesem Monat ist er Artist in Residence in der Villa Sträuli. Hier macht er Musik.
Die klassische erste Frage: Was für einen Eindruck macht Winterthur auf Sie?
Serhii Onischenko: Auf der Landkarte sieht es so aus, als sei Winterthur ein Vorort von Zürich. Aber nein! In der Stadt gibt es eine tolle Kulturszene mit guten Leuten. Zudem schenkt uns Künstlern die Villa Sträuli einen Pass zu den vielen Museen der Stadt. Und das hier (zeigt auf den Garten der Villa) ist einfach wunderbar!
Sie kommen aus der Ukraine, einem Land im Krieg. Sehen Sie sich als Botschafter ihres Landes?
Auf jeden Fall fühle ich als Künstler eine Verantwortung für mein Land. Ausdrücken kann ich vor allem, was mit mir in meinem Innern geschieht, angesichts von Krieg, Flucht und Gewalt. Das mache ich über meine Lieder.
In welcher Sprache singen Sie?
Im Westen auf Englisch. Ich will ja, dass man mich versteht.
Welche Sprache sprechen Sie?
Wie fast alle Ukrainer bin ich zweisprachig. Ich lese gern Bücher, auch auf Russisch. Wegen des Krieges spreche ich aber in letzter Zeit bewusst mehr Ukrainisch.
Hat der Angriff Russlands auf die Ukraine also den Nationalismus gestärkt, gerade auch im Kulturschaffen?
Ich sehe das anders. Wenn der Krieg überhaupt etwas Positives hat, dann hat er uns Ukrainer zusammengebracht. Wir helfen einander, wir sind ein Land, eine Gemeinschaft.
Wie und wo setzen Sie Ihre Fotografien ein?
Dazu muss ich ausholen. Der Krieg in der Ukraine ist medial so gut abgedeckt wie keiner zuvor. Dank Handyaufnahmen sehen wir scheussliche Bilder. Dem setze ich meine Fotografien entgegen. Sie zeigen die Landschaften in unserem Land. Die Ukraine ist ein wunderschönes Land. Viele Aufnahmen habe ich am Meer auf der Krim gemacht. Hier haben früher alle friedlich Ferien gemacht, Ukrainer, Russen, West- und Osteuropäer. Diese grossformatigen Fotografien hänge ich an meinen Konzerten an einer Wäscheleine auf. Wenn ukrainische Konzertbesucher sie sehen, kommen ihnen manchmal die Tränen.
Wo wohnen Sie heute?
In Lugano. Ich habe dort viele Freunde und spreche bereits etwas Italienisch. Meine Mutter und meine 87-jährige Grossmutter sind aus Charkiw geflohen und zu mir gezogen. Oma will zurück. Sie müsste dringend zum Garten schauen.
Interview: Christian Felix
Weitere Informationen:
Konzerte von Serhii Onischenko
16. Juni, 18. Juli (mit allen Artists in Residence)
Villa Sträuli, 8400, Museumstrasse 60
Winterthur
Der ukrainische Künstler Serhii Onischenko draussen vor der Villa Sträuli in Winterthur.
Serhii Onischenko wirkt für drei Monate in der Villa Sträuli in Winterthur als Artist in Residence. Hier gibt er zwei Konzerte im Garten.
Künstlerresidenz Serhii Onischenko ist Fotograf und Musiker. Er stammt aus Charkiw, Ukraine. Seit diesem Monat ist er Artist in Residence in der Villa Sträuli. Hier macht er Musik.
Die klassische erste Frage: Was für einen Eindruck macht Winterthur auf Sie?
Serhii Onischenko: Auf der Landkarte sieht es so aus, als sei Winterthur ein Vorort von Zürich. Aber nein! In der Stadt gibt es eine tolle Kulturszene mit guten Leuten. Zudem schenkt uns Künstlern die Villa Sträuli einen Pass zu den vielen Museen der Stadt. Und das hier (zeigt auf den Garten der Villa) ist einfach wunderbar!
Sie kommen aus der Ukraine, einem Land im Krieg. Sehen Sie sich als Botschafter ihres Landes?
Auf jeden Fall fühle ich als Künstler eine Verantwortung für mein Land. Ausdrücken kann ich vor allem, was mit mir in meinem Innern geschieht, angesichts von Krieg, Flucht und Gewalt. Das mache ich über meine Lieder.
In welcher Sprache singen Sie?
Im Westen auf Englisch. Ich will ja, dass man mich versteht.
Welche Sprache sprechen Sie?
Wie fast alle Ukrainer bin ich zweisprachig. Ich lese gern Bücher, auch auf Russisch. Wegen des Krieges spreche ich aber in letzter Zeit bewusst mehr Ukrainisch.
Hat der Angriff Russlands auf die Ukraine also den Nationalismus gestärkt, gerade auch im Kulturschaffen?
Ich sehe das anders. Wenn der Krieg überhaupt etwas Positives hat, dann hat er uns Ukrainer zusammengebracht. Wir helfen einander, wir sind ein Land, eine Gemeinschaft.
Wie und wo setzen Sie Ihre Fotografien ein?
Dazu muss ich ausholen. Der Krieg in der Ukraine ist medial so gut abgedeckt wie keiner zuvor. Dank Handyaufnahmen sehen wir scheussliche Bilder. Dem setze ich meine Fotografien entgegen. Sie zeigen die Landschaften in unserem Land. Die Ukraine ist ein wunderschönes Land. Viele Aufnahmen habe ich am Meer auf der Krim gemacht. Hier haben früher alle friedlich Ferien gemacht, Ukrainer, Russen, West- und Osteuropäer. Diese grossformatigen Fotografien hänge ich an meinen Konzerten an einer Wäscheleine auf. Wenn ukrainische Konzertbesucher sie sehen, kommen ihnen manchmal die Tränen.
Wo wohnen Sie heute?
In Lugano. Ich habe dort viele Freunde und spreche bereits etwas Italienisch. Meine Mutter und meine 87-jährige Grossmutter sind aus Charkiw geflohen und zu mir gezogen. Oma will zurück. Sie müsste dringend zum Garten schauen.
Interview: Christian Felix
Weitere Informationen:
Konzerte von Serhii Onischenko
16. Juni, 18. Juli (mit allen Artists in Residence)
Villa Sträuli, 8400, Museumstrasse 60
Winterthur
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