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Freitag, 9. Juni 2023
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Sheila La T.-Q. in der Steinberggasse, wo sie auch lebt. Bild: Christian Felix
Eine Winterthurer Sängerin hat Lieder im Herzen. Sie müssen hinaus in die Welt. Ihre Musik ist mit den Erfahrungen eines ganzen Lebens aufgeladen.
Afro-Pfingsten Die Sängerin Sheila Tetteh-Quaye strahlt Freude aus. Sie kommt ursprünglich aus dem Hinterthurgau, wohnt längst in Winterthur, inzwischen im Herzen der Stadt, an der Steinberggasse. Hier kennt man sie. Allenthalben grüsst sie jemand, winkt ihr zu. Ihr Gitarrist Niko Zellweger tritt zufällig an den Tisch des Cafés draussen, sie wechseln ein paar Worte, bevor das Gespräch mit Sheila La T.-Q. (so ihr Künstlername) weitergeht.
«Die Musik ist für mich ein Geschenk, womit ich mich ausdrücken kann», sagt La T.-Q. Dieses Geschenk hat sie von ihrem Vater Josef Tetteh-Quaye bekommen, einem Musiker aus Ghana, der 1978 in die Schweiz gekommen ist. Vater Tetteh-Quaye trat in Montreux auf, im Volkshaus Zürich und natürlich an Afro-Pfingsten, so wie dieses Jahr seine Tochter. «Mein Vater wird mein Konzert sicher besuchen», sagt die junge Musikerin.
«Was in mir ist, muss raus, in Form von Wörtern, die Melodie werden, und in Melodien, die Wörter werden», so La T.-Q. Viele Kunstschaffende kennen dieses Gefühl. Auch die Steigerung davon: «Musik zu machen, ist für mich lebenswichtig. Ich würde auch singen, wenn niemand meine Musik hören wollte», sagt sie. La T.-Q. schreibt und komponiert ihre Lieder zum Teil selbst. Oft textet sie auch zu bereits komponierten Liedern. Über ihre Arbeit als Liedtexterin wird sie zur Poetin. Die Lieder singt sie auf Englisch: «Das stimmt für meine Musik», sagt sie.
«No more searching for the warm in a cold place» (das Warme nicht mehr an einem kalten Ort suchen) heisst eine Liedzeile in ihrem Song «Too Loud». La T.-Q.: «Diese Zeile trifft bei jeder und jedem, der sie hört, auf eine andere Resonanz.» Die Aussage kann auf mehreren Ebenen liegen: geografisch, persönlich oder auch politisch. Zu den warmen Orten für die Sängerin gehört Winterthur: «Hier ist es wie in einem grossen Dorf. Und es gibt einen guten Mix von Menschen. Zu den schönen Erlebnissen trägt auch die Natur bei. Die Pflanzen, die Bäume, Wasser und auch der Wind.» Es gibt aber auch die kalten Orte: «Das könnte, ich sage es nur als Beispiel, der Hinterthurgau sein.» La T.-Q. drückt sich vorsichtig aus, bis es dann aus ihr herausbricht: «Mit meiner Hautfarbe, im Hinterthurgau, stellen Sie sich das vor!»
La T.-Q. erfährt als Frau mit Wurzeln in Afrika den typischen Alltagsrassismus. In einer Stadt, in der verschiedene Kulturen zusammenleben, spürt sie das weniger als auf dem Land. Auch darum empfindet sie Winterthur als ihre Heimat und nicht den ländlichen Thurgau. «Alle meine Erfahrungen aus meinem Leben fliessen in meine Musik ein, erzählt La T.-Q.: «An Erfahrungen wächst man. Es gibt keine Erfahrung, und sei sie noch so schlimm, die je vergebens war.»
La T.-Q.s Lieder sind inspiriert von Soul, Funk und Hip-Hop. Dennoch lassen sie sich keiner Musikrichtung zuordnen und in keine Schublade stecken. Wenn man sie als Soul bezeichnet, dann in einem anderen Sinn: «Jede Musik, die eine Seele hat, ist auch Soul», sagt die Sängerin. «Musik ist eine Sprache, die nicht wie Sätze von Kopf zu Kopf geht, sondern von Herz zu Herz.»
La T.-Q. macht ihre Musik ohne Erwartungen: «Mit der Ausrichtung auf Karriere und Geld droht das wertvolle Geschenk, das ich in mir trage, verloren zu gehen.» Das wäre eine Katastrophe. Auf jeden Fall gilt: «Die Musik kann dir niemand wegnehmen. Sie lebt im Herzen.»
«Lampenfieber kenne ich nicht, ich weiss nicht warum», sagt La T.-Q.: «Mein Gitarrist und ich, wir sind musikalisch eng verbunden und können zusammen auf jede mögliche Situation reagieren. Die Musik holt mich in den Moment und bringt mich in einen anderen Zustand.» La T.-Q. freut sich enorm auf ihren Auftritt auf der Marktbühne bei der Stadtkirche. Das sieht man ihr an.
Christian Felix
Weitere Informationen:
Sheila La T.-Q., Marktbühne.
Samstag, 27. Mai, 15 Uhr
afro-pfingsten.ch
Sheila La T.-Q. in der Steinberggasse, wo sie auch lebt. Bild: Christian Felix
Eine Winterthurer Sängerin hat Lieder im Herzen. Sie müssen hinaus in die Welt. Ihre Musik ist mit den Erfahrungen eines ganzen Lebens aufgeladen.
Afro-Pfingsten Die Sängerin Sheila Tetteh-Quaye strahlt Freude aus. Sie kommt ursprünglich aus dem Hinterthurgau, wohnt längst in Winterthur, inzwischen im Herzen der Stadt, an der Steinberggasse. Hier kennt man sie. Allenthalben grüsst sie jemand, winkt ihr zu. Ihr Gitarrist Niko Zellweger tritt zufällig an den Tisch des Cafés draussen, sie wechseln ein paar Worte, bevor das Gespräch mit Sheila La T.-Q. (so ihr Künstlername) weitergeht.
«Die Musik ist für mich ein Geschenk, womit ich mich ausdrücken kann», sagt La T.-Q. Dieses Geschenk hat sie von ihrem Vater Josef Tetteh-Quaye bekommen, einem Musiker aus Ghana, der 1978 in die Schweiz gekommen ist. Vater Tetteh-Quaye trat in Montreux auf, im Volkshaus Zürich und natürlich an Afro-Pfingsten, so wie dieses Jahr seine Tochter. «Mein Vater wird mein Konzert sicher besuchen», sagt die junge Musikerin.
«Was in mir ist, muss raus, in Form von Wörtern, die Melodie werden, und in Melodien, die Wörter werden», so La T.-Q. Viele Kunstschaffende kennen dieses Gefühl. Auch die Steigerung davon: «Musik zu machen, ist für mich lebenswichtig. Ich würde auch singen, wenn niemand meine Musik hören wollte», sagt sie. La T.-Q. schreibt und komponiert ihre Lieder zum Teil selbst. Oft textet sie auch zu bereits komponierten Liedern. Über ihre Arbeit als Liedtexterin wird sie zur Poetin. Die Lieder singt sie auf Englisch: «Das stimmt für meine Musik», sagt sie.
«No more searching for the warm in a cold place» (das Warme nicht mehr an einem kalten Ort suchen) heisst eine Liedzeile in ihrem Song «Too Loud». La T.-Q.: «Diese Zeile trifft bei jeder und jedem, der sie hört, auf eine andere Resonanz.» Die Aussage kann auf mehreren Ebenen liegen: geografisch, persönlich oder auch politisch. Zu den warmen Orten für die Sängerin gehört Winterthur: «Hier ist es wie in einem grossen Dorf. Und es gibt einen guten Mix von Menschen. Zu den schönen Erlebnissen trägt auch die Natur bei. Die Pflanzen, die Bäume, Wasser und auch der Wind.» Es gibt aber auch die kalten Orte: «Das könnte, ich sage es nur als Beispiel, der Hinterthurgau sein.» La T.-Q. drückt sich vorsichtig aus, bis es dann aus ihr herausbricht: «Mit meiner Hautfarbe, im Hinterthurgau, stellen Sie sich das vor!»
La T.-Q. erfährt als Frau mit Wurzeln in Afrika den typischen Alltagsrassismus. In einer Stadt, in der verschiedene Kulturen zusammenleben, spürt sie das weniger als auf dem Land. Auch darum empfindet sie Winterthur als ihre Heimat und nicht den ländlichen Thurgau. «Alle meine Erfahrungen aus meinem Leben fliessen in meine Musik ein, erzählt La T.-Q.: «An Erfahrungen wächst man. Es gibt keine Erfahrung, und sei sie noch so schlimm, die je vergebens war.»
La T.-Q.s Lieder sind inspiriert von Soul, Funk und Hip-Hop. Dennoch lassen sie sich keiner Musikrichtung zuordnen und in keine Schublade stecken. Wenn man sie als Soul bezeichnet, dann in einem anderen Sinn: «Jede Musik, die eine Seele hat, ist auch Soul», sagt die Sängerin. «Musik ist eine Sprache, die nicht wie Sätze von Kopf zu Kopf geht, sondern von Herz zu Herz.»
La T.-Q. macht ihre Musik ohne Erwartungen: «Mit der Ausrichtung auf Karriere und Geld droht das wertvolle Geschenk, das ich in mir trage, verloren zu gehen.» Das wäre eine Katastrophe. Auf jeden Fall gilt: «Die Musik kann dir niemand wegnehmen. Sie lebt im Herzen.»
«Lampenfieber kenne ich nicht, ich weiss nicht warum», sagt La T.-Q.: «Mein Gitarrist und ich, wir sind musikalisch eng verbunden und können zusammen auf jede mögliche Situation reagieren. Die Musik holt mich in den Moment und bringt mich in einen anderen Zustand.» La T.-Q. freut sich enorm auf ihren Auftritt auf der Marktbühne bei der Stadtkirche. Das sieht man ihr an.
Christian Felix
Weitere Informationen:
Sheila La T.-Q., Marktbühne.
Samstag, 27. Mai, 15 Uhr
afro-pfingsten.ch
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