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Mittwoch, 22. März 2023
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Ich überlege, wie ich es diplomatisch formulieren kann. Aber wieso Diplomatie walten lassen, wenn man einfach sagen kann, wie es ist? Das SRF hats verspielt. In Sachen Comedy zumindest. Nachdem Dominic Deville im November 22 bekannt gab, dass.. weiterlesen
Zwei junge Kurdinnen streifen im Kurzfilm "Lololol" durch die Wiener Nacht.
Auch an den 26. Kurzfilmtagen steht eine Person im Fokus. Die Wahl fiel diesmal auf eine Frau, die mit ihrer Kamera Türen zu einer unbekannten Welt öffnet.
k. Die Internationalen Kurzfilmtage 2022 finden zwischen dem 8. und 13. November statt. Der Schwerpunkt liegt auf Filmen aus den Andenstaaten, also den Ländern von Feuerland an der Südspitze Südamerikas über das Gebiet des ehemaligen Inkareichs bis zu den Ausläufern der Anden in Venezuela. Als einzelnen Länderschwerpunkt nehmen die Kurzfilmtage Israel und dessen Gesellschaft in den Blick. Als weiteren Fokus gibt es Kurzfilme aus Spanien. Kurdwin Ayub mit ihren Werken steht als Person im Mittelpunkt. Das Festival zeigt acht ihrer Kurzfilme sowie ihren ersten Langspielfilm «Sonne» als Sonderprogramm am 11. November.
Kurdwin Ayub, seit wann machen Sie Kurzfilme?
Kurdwin Ayub: Seit ich zwanzig Jahre alt bin. Damals, vor zwölf Jahren, schloss ich mein Studium als Animationsfilmerin ab. Ich wollte aber mit Schauspielern, also mit Menschen, arbeiten. Da ich keine Verbindung zur Filmwelt hatte, habe ich zunächst mich selbst gefilmt.
Sie sind also auch die Frau, die im Film «Like Lucifer» im Tschador durch Wien tanzt?
Ja, das bin ich. Es ist das Musikvideo zum Song «Like Lucifer» von Go! Go! Gorillo. Der Film entstand in der Zeit, als es viele islamistische Terroranschläge gab. Die Figur des gewalttätigen Islamisten wurde auf alle muslimischen Menschen projiziert.
Der Film «Familienurlaub» dokumentiert, wie Sie mit Ihrer Familie im Irak Ferien verbringen. Ich verstehe Ihre Arbeit so, dass Sie darin auch Ihre Zerrissenheit zwischen zwei Welten zeigen.
Ja. Ich bin eine politische Figur, allein daher, wie ich aufgewachsen bin. Als einjähriges Kind floh meine Familie mit mir aus dem kurdischen Teil des Iraks nach Wien. Das war 1991, im ersten Irakkrieg. Meine Identität schwankt hin und her. Auf beiden Seiten erlebe ich Rassismus. Manche Taxifahrer in Wien sind fremdenfeindlich. Einmal jedoch war der Fahrer Kurde. Dieser wiederum war erschüttert, dass ich schlecht kurdisch spreche.
Die Frauen im genannten Film, aber auch in «Boomerang» und «Lololol» wirken oft traurig.
Die traurige Frau, die oft wegen eines Manns leidet, ist ein Stereotyp, das ich kenne. Das kann ich auch sein, und das mag ich nicht an mir. Ich habe diese Version von mir auf die Leinwand gebannt, um sie zu beobachten. Ich habe sie dort eingesperrt.
Sie rücken mit der Kamera in eine persönliche Nähe zu den Frauen. Die Männer zeigen Sie eher aus Distanz. Woher kommt dieser Unterschied?
Ich bin selbst eine Frau, Frauen interessieren mich einfach. Dazu gehört auch das Frauenbild in den verschiedenen Gesellschaften. Ich möchte zeigen, dass es davon viele Facetten gibt. Gleich ob in Kurdistan oder Wien. Es gibt da und dort liberale und konservative Familien. Das ist mir wichtig festzuhalten.
Sie sind mit der Kamera sehr nahe an Ihren Figuren, Sie gehen mit, ein bewegtes Bild entsteht, dies oft nachts, ohne Beleuchtung. Was bedeutet für Sie diese Art, Filme zu machen?
Ich liebe das Hässliche.
Ihre Filme sind nicht hässlich.
Zunächst hatte ich die Wahl, Filme fast ohne Mittel nur mit der Handkamera zu machen oder aber keine Filme zu machen. Inzwischen weiss ich, dass die grosse Kamera einschüchtert. Ich möchte mit meinen Schauspielerinnen – es sind ja oft Laien – auf Augenhöhe stehen. Zudem hat so auch das Dokumentarische Platz in meinen Filmen.
«Familienurlaub» hat die Struktur eines Langspielfilms. Sie haben Szenen wie Abkürzungen für längere Sequenzen darin platziert. Damit wirkt er wie ein kurzer Langspielfilm.
Für die Herstellung von «Familienurlaub» hatte ich viel Material zur Verfügung. Deshalb habe ich diese Struktur gewählt. Heute mag ich kurze, mittelkurze und lange Formate.
Interview: Christian Felix
Weitere Informationen:
Eröffnungsprogramm
Dienstag, 8. November, 20:30 Maxx1
www.kurzfilmtage.ch
Zwei junge Kurdinnen streifen im Kurzfilm "Lololol" durch die Wiener Nacht.
Auch an den 26. Kurzfilmtagen steht eine Person im Fokus. Die Wahl fiel diesmal auf eine Frau, die mit ihrer Kamera Türen zu einer unbekannten Welt öffnet.
k. Die Internationalen Kurzfilmtage 2022 finden zwischen dem 8. und 13. November statt. Der Schwerpunkt liegt auf Filmen aus den Andenstaaten, also den Ländern von Feuerland an der Südspitze Südamerikas über das Gebiet des ehemaligen Inkareichs bis zu den Ausläufern der Anden in Venezuela. Als einzelnen Länderschwerpunkt nehmen die Kurzfilmtage Israel und dessen Gesellschaft in den Blick. Als weiteren Fokus gibt es Kurzfilme aus Spanien. Kurdwin Ayub mit ihren Werken steht als Person im Mittelpunkt. Das Festival zeigt acht ihrer Kurzfilme sowie ihren ersten Langspielfilm «Sonne» als Sonderprogramm am 11. November.
Kurdwin Ayub, seit wann machen Sie Kurzfilme?
Kurdwin Ayub: Seit ich zwanzig Jahre alt bin. Damals, vor zwölf Jahren, schloss ich mein Studium als Animationsfilmerin ab. Ich wollte aber mit Schauspielern, also mit Menschen, arbeiten. Da ich keine Verbindung zur Filmwelt hatte, habe ich zunächst mich selbst gefilmt.
Sie sind also auch die Frau, die im Film «Like Lucifer» im Tschador durch Wien tanzt?
Ja, das bin ich. Es ist das Musikvideo zum Song «Like Lucifer» von Go! Go! Gorillo. Der Film entstand in der Zeit, als es viele islamistische Terroranschläge gab. Die Figur des gewalttätigen Islamisten wurde auf alle muslimischen Menschen projiziert.
Der Film «Familienurlaub» dokumentiert, wie Sie mit Ihrer Familie im Irak Ferien verbringen. Ich verstehe Ihre Arbeit so, dass Sie darin auch Ihre Zerrissenheit zwischen zwei Welten zeigen.
Ja. Ich bin eine politische Figur, allein daher, wie ich aufgewachsen bin. Als einjähriges Kind floh meine Familie mit mir aus dem kurdischen Teil des Iraks nach Wien. Das war 1991, im ersten Irakkrieg. Meine Identität schwankt hin und her. Auf beiden Seiten erlebe ich Rassismus. Manche Taxifahrer in Wien sind fremdenfeindlich. Einmal jedoch war der Fahrer Kurde. Dieser wiederum war erschüttert, dass ich schlecht kurdisch spreche.
Die Frauen im genannten Film, aber auch in «Boomerang» und «Lololol» wirken oft traurig.
Die traurige Frau, die oft wegen eines Manns leidet, ist ein Stereotyp, das ich kenne. Das kann ich auch sein, und das mag ich nicht an mir. Ich habe diese Version von mir auf die Leinwand gebannt, um sie zu beobachten. Ich habe sie dort eingesperrt.
Sie rücken mit der Kamera in eine persönliche Nähe zu den Frauen. Die Männer zeigen Sie eher aus Distanz. Woher kommt dieser Unterschied?
Ich bin selbst eine Frau, Frauen interessieren mich einfach. Dazu gehört auch das Frauenbild in den verschiedenen Gesellschaften. Ich möchte zeigen, dass es davon viele Facetten gibt. Gleich ob in Kurdistan oder Wien. Es gibt da und dort liberale und konservative Familien. Das ist mir wichtig festzuhalten.
Sie sind mit der Kamera sehr nahe an Ihren Figuren, Sie gehen mit, ein bewegtes Bild entsteht, dies oft nachts, ohne Beleuchtung. Was bedeutet für Sie diese Art, Filme zu machen?
Ich liebe das Hässliche.
Ihre Filme sind nicht hässlich.
Zunächst hatte ich die Wahl, Filme fast ohne Mittel nur mit der Handkamera zu machen oder aber keine Filme zu machen. Inzwischen weiss ich, dass die grosse Kamera einschüchtert. Ich möchte mit meinen Schauspielerinnen – es sind ja oft Laien – auf Augenhöhe stehen. Zudem hat so auch das Dokumentarische Platz in meinen Filmen.
«Familienurlaub» hat die Struktur eines Langspielfilms. Sie haben Szenen wie Abkürzungen für längere Sequenzen darin platziert. Damit wirkt er wie ein kurzer Langspielfilm.
Für die Herstellung von «Familienurlaub» hatte ich viel Material zur Verfügung. Deshalb habe ich diese Struktur gewählt. Heute mag ich kurze, mittelkurze und lange Formate.
Interview: Christian Felix
Weitere Informationen:
Eröffnungsprogramm
Dienstag, 8. November, 20:30 Maxx1
www.kurzfilmtage.ch
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