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Sonntag, 22. Mai 2022
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Hotel
In den 1970er-Jahren ist ein ganzes Stück Stadt Winterthur mitsamt Hotel verschwunden. Die Lücke füllt ein schwieriges, aber spannendes Gebäude.
Tourismus «Paris-Est, terminus de ce train», klingt es aus dem Lautsprecher, wenn man in Paris ankommt. Der grösste Bahnhof in Rom heisst «Roma Termini». Ein Terminus-, sprich Endbahnhof hat einen hohen Rang im Eisenbahnnetz. Etwas von diesem Glanz wollte sich auch Winterthur abschneiden, als das Hotel Terminus 1897 eröffnet wurde.
Es entwickelte sich, zum Ärger der bereits länger ansässigen Konkurrenz, zu einem angesehenen Betrieb mit Restaurant sowie zu einem Treffpunkt der Winterthurer Vereine. Fans und Mitglieder des FCW verkehrten in der Zeit nach 1900 im Terminus. Es waren die erfolgreichen Jahre des Fussballclubs. Zusammen mit der 1899 fertiggestellten Hauptpost zog sich um die Jahrhundertwende eine repräsentative Gebäudereihe dem Bahnhofplatz entlang: vom Terminus über das National bis zur Adlerapotheke. Der Häuserblock des Terminus selbst bestand auf der Vorderseite aus drei im historizistischen Stil üppig gestalteten Stadthäusern. Beachtlich ist das nach Pariser Art gerundete Dach des Hotels. Dahinter war von der früheren Bebauung her eine Villa erhalten geblieben. Darin gab es eine «Caféhalle», die älteren Generationen noch als Café Claus in Erinnerung geblieben ist.
In der Zeit nach 1945 erlebt der Tourismus einen Wandel. Die Reisewege wurden kürzer. Gastbetriebe, die an Zwischenetappen lagen, verschwanden. Von allen grösseren Deutschweizer Städten aus war Winterthur nun in zwei Stunden erreichbar. Für die Geschäftsreisenden wurde eine Übernachtung in Winterthur überflüssig. Das Hotel Volkshaus, der Goldene Löwen und später auch das Terminus schlossen.
1975 wurde der gesamte Häuserblock plus Café Claus abgerissen. An der Stelle der Häuser entstand der Neubau des Schweizerischen Bankvereins, der nun die ganze Fläche einnahm. Wie viele Gebäude aus den 1970er-Jahren interpretiert er die klassische Moderne mit neuen Formen, Materialien und Farben. Hier sind es ursprünglich ockerfarbene Betonelemente, halb konisch versenkte, abwechslungsweise kleine und grosse Fenster sowie vertikale Streben. Die grosse Schwäche des Gebäudes ist, dass es von aussen unzugänglich und steril wirkt. Es nimmt am städtischen Leben nicht teil und könnte irgendwo in einer Gewerbezone am Stadtrand stehen. Doch dies ist eher einem späteren Umbau geschuldet. Der Bankverein ist übrigens durch die Fusion mit der UBS verschwunden. ⋌Christian Felix
Hotel
In den 1970er-Jahren ist ein ganzes Stück Stadt Winterthur mitsamt Hotel verschwunden. Die Lücke füllt ein schwieriges, aber spannendes Gebäude.
Tourismus «Paris-Est, terminus de ce train», klingt es aus dem Lautsprecher, wenn man in Paris ankommt. Der grösste Bahnhof in Rom heisst «Roma Termini». Ein Terminus-, sprich Endbahnhof hat einen hohen Rang im Eisenbahnnetz. Etwas von diesem Glanz wollte sich auch Winterthur abschneiden, als das Hotel Terminus 1897 eröffnet wurde.
Es entwickelte sich, zum Ärger der bereits länger ansässigen Konkurrenz, zu einem angesehenen Betrieb mit Restaurant sowie zu einem Treffpunkt der Winterthurer Vereine. Fans und Mitglieder des FCW verkehrten in der Zeit nach 1900 im Terminus. Es waren die erfolgreichen Jahre des Fussballclubs. Zusammen mit der 1899 fertiggestellten Hauptpost zog sich um die Jahrhundertwende eine repräsentative Gebäudereihe dem Bahnhofplatz entlang: vom Terminus über das National bis zur Adlerapotheke. Der Häuserblock des Terminus selbst bestand auf der Vorderseite aus drei im historizistischen Stil üppig gestalteten Stadthäusern. Beachtlich ist das nach Pariser Art gerundete Dach des Hotels. Dahinter war von der früheren Bebauung her eine Villa erhalten geblieben. Darin gab es eine «Caféhalle», die älteren Generationen noch als Café Claus in Erinnerung geblieben ist.
In der Zeit nach 1945 erlebt der Tourismus einen Wandel. Die Reisewege wurden kürzer. Gastbetriebe, die an Zwischenetappen lagen, verschwanden. Von allen grösseren Deutschweizer Städten aus war Winterthur nun in zwei Stunden erreichbar. Für die Geschäftsreisenden wurde eine Übernachtung in Winterthur überflüssig. Das Hotel Volkshaus, der Goldene Löwen und später auch das Terminus schlossen.
1975 wurde der gesamte Häuserblock plus Café Claus abgerissen. An der Stelle der Häuser entstand der Neubau des Schweizerischen Bankvereins, der nun die ganze Fläche einnahm. Wie viele Gebäude aus den 1970er-Jahren interpretiert er die klassische Moderne mit neuen Formen, Materialien und Farben. Hier sind es ursprünglich ockerfarbene Betonelemente, halb konisch versenkte, abwechslungsweise kleine und grosse Fenster sowie vertikale Streben. Die grosse Schwäche des Gebäudes ist, dass es von aussen unzugänglich und steril wirkt. Es nimmt am städtischen Leben nicht teil und könnte irgendwo in einer Gewerbezone am Stadtrand stehen. Doch dies ist eher einem späteren Umbau geschuldet. Der Bankverein ist übrigens durch die Fusion mit der UBS verschwunden. ⋌Christian Felix
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