Hast Du etwas Spannendes beobachtet?
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Montag, 30. Januar 2023
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Alle Wahlen wieder werden Wahlplakate verwüstet. Manchmal bleibt es bei durchaus böse gemeinten Schnäuzchen auf den Gesichtern der Kandidierenden. Manche Plakate findet man aber auch zerrissen oder gar nicht mehr. Weil sie gestohlen wurden.... weiterlesen
SKY:«The Last of Us» Kritiker wie auch Fans sind sich einig: «The Last of Us» ist das erste Serienhighlight des Jahres und hat den Fluch gebrochen, dass Videospielverfilmungen Müll sein müssen (wir erinnern uns noch mit Schaudern an den... weiterlesen
Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Schweiz - Schweden in St. Petersburg an der WM in Russland 2018 - auch die Vergabe der WM nach Russland wurde kritisiert, aber wenigstens verfügte das Land über eine Fussballkultur.
Alle Fussballfreunde sind sich einig, dass nie mehr eine WM an einen Ort wie Katar vergeben werden darf. Gespielt wird trotzdem.
Fussball Ab heute müssen sich die Schweizer Fussball-Fans definitiv entscheiden. Wollen sie mit der vermeintlich stärksten Nati aller Zeiten mitfiebern, wenn es an der WM gegen Kamerun, Brasilien und Serbien um den Einzug in die nächste Runde geht, oder zeigen sie dem Anlass in Katar die kalte Schulter? Freunde zu Bier und Chips einladen, in der Winti-Arena das Public-Viewing-Gefühl aufsaugen und geniessen, wie Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Robert Lewandowski ihre letzte WM bestreiten – oder stattdessen das TV-Gerät ausgeschaltet lassen und dem Münzkabinett einen Besuch abstatten, wie das die FCW-Fans der Bierkurve vor vielen Jahren einst als Protest gegen die Leistungen der eigenen Mannschaft taten? Noch nie hat eine Fussball-WM für derart viel Frust und Verwirrung gesorgt.
Kritische Stimmen im Vorfeld von Grossanlässen sind längst Alltag geworden. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Bevölkerungen in den «guten» Staaten immer mehr gegen überdimensionierte Mega-Events wie Olympische Spiele wehren und deshalb «Schurkenstaaten» zum Handkuss kommen, die sich durch die Ausrichtung einen Image-Gewinn erhoffen. Dass in einem von Armut geprägten Land wie Südafrika 2010 unmittelbar neben einem existierenden Rugby-Stadion ein brandneues Fussball-Stadion errichtet wurde, war idiotisch. Dasselbe lässt sich über die WM in Brasilien 2014 sagen, als mitten im Regenwald eine neue Arena gebaut wurde. Und dass «die positiven Werte des Fussballs» ein Land nicht nachhaltig verändern, demonstrierte die WM 2018 in Russland. In der Vergangenheit wurden die kritischen Stimmen aber spätestens mit der Eröffnungsfeier oder dem Anpfiff zum ersten Spiel von emotionalen Fans sowie der Faszination des Sports zum Erliegen gebracht. Das scheint diesmal in Katar anders zu sein.
Mit einem eindrücklichen Endspurt an Skandalen und Skandälchen kurz vor WM-Beginn wurde auch noch die letzte vorhandene Vorfreude auf ein Minimum reduziert: Der offizielle WM-Botschafter Katars nennt in einem Interview Homosexualität einen «geistigen Schaden». Der «Bier-Kompromiss» wird in letzter Minute über den Haufen geworfen. Die Fifa untersagt den teilnehmenden Nationen, dass die Captains eine «One-Love-Binde» tragen. Wer zahlt – und sich so die Ausrichtung einer WM sichert –, befiehlt eben auch.
Gegen eine Fussball-WM im arabischen Raum ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Erstes gehört auch diese Region zur «Welt» und zweitens war es in Brasilien oder Mexiko ebenfalls heiss. Aber dass Katar der falsche Ort ist, weil das Land über keinerlei Fussballkultur verfügt, bewiesen die einheimischen «Fans» schon nach der ersten Halbzeit des Eröffnungsspiels, als sie das Stadion in Scharen verliessen. Vielleicht, um ihrem liebsten Hobby nachzugehen, der Falkenjagd. Da lassen die reichen Katarer für einen schnellen Vogel schon mal so viel springen wie der FCW für zwei Flügel. Es gibt viele Gründe, diese Fussball-WM so zu ignorieren, wie Katar die Rechte von Homosexuellen oder Menschen generell ignoriert. Gleichzeitig müssen die Fragen erlaubt sein: Muss dann auch auf den Kauf eines VW verzichtet werden? Die Katarer sind Mitbesitzer des deutschen Autoherstellers. Wird bei Spielen von Bayern München der Fernseher ausgeschaltet? Die Bayern werden von Qatar Airways gesponsort. Was ist mit Konti bei Schweizer Grossbanken, an denen der katarische Staatsfonds Anteile hält? Und was ist mit Öl oder Gas aus Katar, wenn gerade der übliche Lieferant Russland ausfällt? Warum wurde im Kanton Appenzell Innerrhoden 1990 das Frauenstimmrecht immer noch abgelehnt und wieso ist die «Ehe für alle» in der Schweiz erst seit einigen Monaten möglich?
Wer auf die WM-Spiele dieses Jahr verzichten will, findet genügend Themen für andere interessante Gespräche. Man darf sich dabei sogar alles um den Arm binden, was man will – und so viel Bier trinken, wie man mag. Sicher ist nur: Eine Fussball-WM an so einem Ort darf es nie mehr geben. ⋌
⋌Damian Keller
Schweiz - Schweden in St. Petersburg an der WM in Russland 2018 - auch die Vergabe der WM nach Russland wurde kritisiert, aber wenigstens verfügte das Land über eine Fussballkultur.
Alle Fussballfreunde sind sich einig, dass nie mehr eine WM an einen Ort wie Katar vergeben werden darf. Gespielt wird trotzdem.
Fussball Ab heute müssen sich die Schweizer Fussball-Fans definitiv entscheiden. Wollen sie mit der vermeintlich stärksten Nati aller Zeiten mitfiebern, wenn es an der WM gegen Kamerun, Brasilien und Serbien um den Einzug in die nächste Runde geht, oder zeigen sie dem Anlass in Katar die kalte Schulter? Freunde zu Bier und Chips einladen, in der Winti-Arena das Public-Viewing-Gefühl aufsaugen und geniessen, wie Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Robert Lewandowski ihre letzte WM bestreiten – oder stattdessen das TV-Gerät ausgeschaltet lassen und dem Münzkabinett einen Besuch abstatten, wie das die FCW-Fans der Bierkurve vor vielen Jahren einst als Protest gegen die Leistungen der eigenen Mannschaft taten? Noch nie hat eine Fussball-WM für derart viel Frust und Verwirrung gesorgt.
Kritische Stimmen im Vorfeld von Grossanlässen sind längst Alltag geworden. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Bevölkerungen in den «guten» Staaten immer mehr gegen überdimensionierte Mega-Events wie Olympische Spiele wehren und deshalb «Schurkenstaaten» zum Handkuss kommen, die sich durch die Ausrichtung einen Image-Gewinn erhoffen. Dass in einem von Armut geprägten Land wie Südafrika 2010 unmittelbar neben einem existierenden Rugby-Stadion ein brandneues Fussball-Stadion errichtet wurde, war idiotisch. Dasselbe lässt sich über die WM in Brasilien 2014 sagen, als mitten im Regenwald eine neue Arena gebaut wurde. Und dass «die positiven Werte des Fussballs» ein Land nicht nachhaltig verändern, demonstrierte die WM 2018 in Russland. In der Vergangenheit wurden die kritischen Stimmen aber spätestens mit der Eröffnungsfeier oder dem Anpfiff zum ersten Spiel von emotionalen Fans sowie der Faszination des Sports zum Erliegen gebracht. Das scheint diesmal in Katar anders zu sein.
Mit einem eindrücklichen Endspurt an Skandalen und Skandälchen kurz vor WM-Beginn wurde auch noch die letzte vorhandene Vorfreude auf ein Minimum reduziert: Der offizielle WM-Botschafter Katars nennt in einem Interview Homosexualität einen «geistigen Schaden». Der «Bier-Kompromiss» wird in letzter Minute über den Haufen geworfen. Die Fifa untersagt den teilnehmenden Nationen, dass die Captains eine «One-Love-Binde» tragen. Wer zahlt – und sich so die Ausrichtung einer WM sichert –, befiehlt eben auch.
Gegen eine Fussball-WM im arabischen Raum ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Erstes gehört auch diese Region zur «Welt» und zweitens war es in Brasilien oder Mexiko ebenfalls heiss. Aber dass Katar der falsche Ort ist, weil das Land über keinerlei Fussballkultur verfügt, bewiesen die einheimischen «Fans» schon nach der ersten Halbzeit des Eröffnungsspiels, als sie das Stadion in Scharen verliessen. Vielleicht, um ihrem liebsten Hobby nachzugehen, der Falkenjagd. Da lassen die reichen Katarer für einen schnellen Vogel schon mal so viel springen wie der FCW für zwei Flügel. Es gibt viele Gründe, diese Fussball-WM so zu ignorieren, wie Katar die Rechte von Homosexuellen oder Menschen generell ignoriert. Gleichzeitig müssen die Fragen erlaubt sein: Muss dann auch auf den Kauf eines VW verzichtet werden? Die Katarer sind Mitbesitzer des deutschen Autoherstellers. Wird bei Spielen von Bayern München der Fernseher ausgeschaltet? Die Bayern werden von Qatar Airways gesponsort. Was ist mit Konti bei Schweizer Grossbanken, an denen der katarische Staatsfonds Anteile hält? Und was ist mit Öl oder Gas aus Katar, wenn gerade der übliche Lieferant Russland ausfällt? Warum wurde im Kanton Appenzell Innerrhoden 1990 das Frauenstimmrecht immer noch abgelehnt und wieso ist die «Ehe für alle» in der Schweiz erst seit einigen Monaten möglich?
Wer auf die WM-Spiele dieses Jahr verzichten will, findet genügend Themen für andere interessante Gespräche. Man darf sich dabei sogar alles um den Arm binden, was man will – und so viel Bier trinken, wie man mag. Sicher ist nur: Eine Fussball-WM an so einem Ort darf es nie mehr geben. ⋌
⋌Damian Keller
Lade Fotos..