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Sonntag, 22. Mai 2022
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Bild: iStock
In der aktuellen Fluchtwelle aus der Ukraine sind insbesondere Frauen und Kinder von Ausbeutung und Missbrauch bedroht.
Ukraine-Krieg Gemäss Staatssekretariat für Migration (SEM) halten sich in der Schweiz momentan mehr als 28 000 Geflüchtete aus der Ukraine auf. Auch Winterthur nimmt Geflüchtete auf. Die Stadt schafft beispielsweise in der Mehrzweckanlage Teuchelweiher 150 zusätzliche Plätze für Menschen aus der Ukraine. Viele der geflüchteten Personen finden auch privat Unterbringung.
Bei der Mehrheit der Geflüchteten handelt es sich um Frauen und Kinder. Das SEM spricht von etwa 60 bis 70 Prozent. Frauen und Kinder als besonders verletzliche Gruppe sind dabei einem erhöhten Risiko von Ausbeutung ausgesetzt. Das legen jüngste Berichte aus dem Ausland nahe. So wurden aus der Stadt Berlin Hinweise gemeldet, dass Menschenhändler die Situation der allein reisenden Frauen und Jugendlichen ausnutzen wollen. Zu ähnlichen Vorfällen soll es in Polen gekommen sein.
Dieses Thema hat nun auch die Schweiz erreicht. Ende März forderte die Kommission für Rechtsfragen im Ständerat einen verbesserten nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel. Und in Winterthurer reichte die EVP-Parlamentarierin Barbara Huizinga eine Schriftliche Anfrage ein: Sie will vom Stadtrat wissen, wie die Geflüchteten in Winterthur geschützt werden.
So fragt sie, wie die Begleitung der geflüchteten Frauen durch städtische Organe wie etwa die Polizei aufgestellt sei, damit die Geflüchteten «nicht noch zusätzlicher Gewalt und Verunsicherung» ausgesetzt seien. Weiter thematisiert die EVP-Politikerin die Privatunterkünfte, die den Geflüchteten ebenfalls zur Verfügung stehen. Diese werden von Hilfswerken und der städtischen Wohnhilfe koordiniert und seien «grundsätzlich eine gute Sache». Dennoch bestehe auch hier «ein potenzielles Ausbeutungsrisiko». Daher fragt Huizinga, wie sich sicherstellen lässt, dass es nicht zu illegalen Formen von «Gegenleistung» – zum Beispiel Haushaltsführung, Privatpflege, sexuelle Dienstleistungen oder auch Nanny-Dienste – komme. Falls die Stadt bereits ein Gefäss habe, das sich «dieser Problematik proaktiv annimmt», will die EVP-Stadtparlamentarierin wissen, wie dies vonstatten gehe.
In ihrer Anfrage schreibt Barbara Huizinga zudem, dass man in gynäkologischen Einrichtungen immer wieder Frauen behandle, die ungewollte sexuelle oder gewalttätige Übergriffe erlebten. Huizinga arbeitet als Pflegefachfrau und wird im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit regelmässig mit Frauen, die Opfer von Übergriffen wurden, konfrontiert, wie sie auf Anfrage mitteilt. «Befindet sich eine Frau in einer Schutzbedürftigkeit wie als Geflüchtete, Asylsuchende, Arbeiterin im Niedriglohnsektor oder Schwarzarbeiterin, ist sie besonders für eine potenzielle Ausbeutung gefährdet.» Der Grund: Diese Frauen seien abhängig vom «Goodwill» ihres Umfelds und haben eventuell auch noch Kinder, die sie schützen müssen.
Mit ihrer Anfrage will die Stadtparlamentarierin niemanden vergraulen, der es gut mit den Geflüchteten meine. «Persönliches und privates Engagement ist in dieser Zeit extrem wichtig und richtig. Es geht mir bei der Anfrage lediglich darum, ein Sicherheitsnetz zu spannen, damit diese Flüchtlinge nicht ausgebeutet werden können.» Zudem sollen Gastfamilien selbst auch eine Anlaufstelle in der Stadt haben, wo sie sich Rat holen können – denn kriegstraumatisierte Menschen im eigenen Umfeld zu haben, sei eine grosse Herausforderung.
Der Stadtrat werde aufzeigen, was für Gefässe hinsichtlich dieser Problematik bereits existieren und wie diese zugänglich sind. Dies sei laut Barbara Huizinga als Information für die Öffentlichkeit wichtig. Sie ist überzeugt, dass die sozialen Dienste, die Wohnhilfe und die Polizei einen guten Job machen sowie die Prozesse laufend optimieren. «Mir ist es wichtig, diese Prozesse transparent zu machen und der Bevölkerung in ihrem enormen Engagement unterstützend und unkompliziert zur Seite zu stehen.» Jan Strobel / Larissa Jurczek
Ihre Meinung zum Thema?
Schreiben Sie an:
echo@winterthurer-zeitung.ch
Bild: iStock
In der aktuellen Fluchtwelle aus der Ukraine sind insbesondere Frauen und Kinder von Ausbeutung und Missbrauch bedroht.
Ukraine-Krieg Gemäss Staatssekretariat für Migration (SEM) halten sich in der Schweiz momentan mehr als 28 000 Geflüchtete aus der Ukraine auf. Auch Winterthur nimmt Geflüchtete auf. Die Stadt schafft beispielsweise in der Mehrzweckanlage Teuchelweiher 150 zusätzliche Plätze für Menschen aus der Ukraine. Viele der geflüchteten Personen finden auch privat Unterbringung.
Bei der Mehrheit der Geflüchteten handelt es sich um Frauen und Kinder. Das SEM spricht von etwa 60 bis 70 Prozent. Frauen und Kinder als besonders verletzliche Gruppe sind dabei einem erhöhten Risiko von Ausbeutung ausgesetzt. Das legen jüngste Berichte aus dem Ausland nahe. So wurden aus der Stadt Berlin Hinweise gemeldet, dass Menschenhändler die Situation der allein reisenden Frauen und Jugendlichen ausnutzen wollen. Zu ähnlichen Vorfällen soll es in Polen gekommen sein.
Dieses Thema hat nun auch die Schweiz erreicht. Ende März forderte die Kommission für Rechtsfragen im Ständerat einen verbesserten nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel. Und in Winterthurer reichte die EVP-Parlamentarierin Barbara Huizinga eine Schriftliche Anfrage ein: Sie will vom Stadtrat wissen, wie die Geflüchteten in Winterthur geschützt werden.
So fragt sie, wie die Begleitung der geflüchteten Frauen durch städtische Organe wie etwa die Polizei aufgestellt sei, damit die Geflüchteten «nicht noch zusätzlicher Gewalt und Verunsicherung» ausgesetzt seien. Weiter thematisiert die EVP-Politikerin die Privatunterkünfte, die den Geflüchteten ebenfalls zur Verfügung stehen. Diese werden von Hilfswerken und der städtischen Wohnhilfe koordiniert und seien «grundsätzlich eine gute Sache». Dennoch bestehe auch hier «ein potenzielles Ausbeutungsrisiko». Daher fragt Huizinga, wie sich sicherstellen lässt, dass es nicht zu illegalen Formen von «Gegenleistung» – zum Beispiel Haushaltsführung, Privatpflege, sexuelle Dienstleistungen oder auch Nanny-Dienste – komme. Falls die Stadt bereits ein Gefäss habe, das sich «dieser Problematik proaktiv annimmt», will die EVP-Stadtparlamentarierin wissen, wie dies vonstatten gehe.
In ihrer Anfrage schreibt Barbara Huizinga zudem, dass man in gynäkologischen Einrichtungen immer wieder Frauen behandle, die ungewollte sexuelle oder gewalttätige Übergriffe erlebten. Huizinga arbeitet als Pflegefachfrau und wird im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit regelmässig mit Frauen, die Opfer von Übergriffen wurden, konfrontiert, wie sie auf Anfrage mitteilt. «Befindet sich eine Frau in einer Schutzbedürftigkeit wie als Geflüchtete, Asylsuchende, Arbeiterin im Niedriglohnsektor oder Schwarzarbeiterin, ist sie besonders für eine potenzielle Ausbeutung gefährdet.» Der Grund: Diese Frauen seien abhängig vom «Goodwill» ihres Umfelds und haben eventuell auch noch Kinder, die sie schützen müssen.
Mit ihrer Anfrage will die Stadtparlamentarierin niemanden vergraulen, der es gut mit den Geflüchteten meine. «Persönliches und privates Engagement ist in dieser Zeit extrem wichtig und richtig. Es geht mir bei der Anfrage lediglich darum, ein Sicherheitsnetz zu spannen, damit diese Flüchtlinge nicht ausgebeutet werden können.» Zudem sollen Gastfamilien selbst auch eine Anlaufstelle in der Stadt haben, wo sie sich Rat holen können – denn kriegstraumatisierte Menschen im eigenen Umfeld zu haben, sei eine grosse Herausforderung.
Der Stadtrat werde aufzeigen, was für Gefässe hinsichtlich dieser Problematik bereits existieren und wie diese zugänglich sind. Dies sei laut Barbara Huizinga als Information für die Öffentlichkeit wichtig. Sie ist überzeugt, dass die sozialen Dienste, die Wohnhilfe und die Polizei einen guten Job machen sowie die Prozesse laufend optimieren. «Mir ist es wichtig, diese Prozesse transparent zu machen und der Bevölkerung in ihrem enormen Engagement unterstützend und unkompliziert zur Seite zu stehen.» Jan Strobel / Larissa Jurczek
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