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Samstag, 21. Mai 2022
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Die Befürworter der Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» wollen Werbung für Tabakprodukte weiter einschränken. Den Gegnern geht die Initiative zu weit. Symbolbild: Pixabay.com
Die Initiative «Kinder ohne Tabak» soll Jugendliche vom Rauchen abhalten. Die Gegner sehen in ihr allerdings ein zu starkes Werbeverbot.
Werbeverbot Am 13. Februar stimmen die Schweizerinnen und Schweizer unter anderem über die Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» ab. Die Initiative verlangt, dass jegliche Werbung für Tabakprodukte, welche Kinder und Jugendliche erreicht, verboten wird. Bisher war Werbung für Tabakprodukte in der Schweiz unter Einschränkungen erlaubt. So ist gezielt an Minderjährige gerichtete Tabakwerbung verboten, insbesondere in Publikationen für Jugendliche oder an Veranstaltungen. Weiter ist es nicht erlaubt, Jugendlichen unter 18 Jahren Werbegeschenke zu machen oder Zigaretten zu verteilen. Auch Tabakwerbung im Radio und Fernsehen ist hierzulande verboten. Die Mehrheit der Kantone hat ausserdem weitergehende Verbote erlassen, beispielsweise für Tabakwerbung auf Plakaten oder im Kino sowie auch für das Sponsoring von Veranstaltungen.
Mit der Initiative soll nun auch Werbung verboten werden, die sich zwar hauptsächlich an Erwachsene richtet, allerdings auch für Minderjährige zugänglich ist. Die Initiantinnen und Initianten möchten, dass nur noch Werbung zulässig ist, die auf Erwachsene abzielt und Jugendliche nicht erreicht, wie etwa Werbeprospekte- und Mails oder gezielte Werbung im Internet und in den sozialen Medien.
Auch Jan Schellenberg, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Winterthur, ist ein Befürworter der Initiative. Die Volksinitiative mit den darin geforderten Werbeeinschränkungen sei «ein wichtiger Schritt beim Eindämmen der Tabaksucht» in dieser Altersgruppe. In der Schweiz rauchen gemäss den Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) rund zwei Millionen Menschen ? also jede vierte Person. Etwa die Hälfte der heutigen Raucherinnen und Raucher hat schon vor dem 18. Altersjahr regelmässig geraucht. Auch rund 100?000 Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren sind Raucher. Der Anteil an Rauchern ist sowohl bei den Jugendlichen wie auch bei den Erwachsenen in den vergangenen zehn Jahren etwa gleich hoch geblieben.
Unabhängig von der Entwicklung der Zahlen sei es notwendig, Heranwachsende vor Tabakrauch zu schützen, sagt Schellenberg. So belege die 2020 durchgeführte «LuftiBus-Studie», dass 36 Prozent der Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren Zigaretten, E-Zigaretten und/oder Shisha (Wasserpfeife) konsumiert haben oder konsumieren, bei den 16- und 17-Jährigen sind es 70 Prozent der Mädchen und 60 Prozent der Knaben. «Das ist alarmierend, da das Suchtpotenzial durch Nikotin enorm ist», sagt der Arzt. Für Heranwachsende, die bereits rauchen, würde das Werbeverbot daher zu spät kommen. «Je früher man mit dem Rauchen beginnt, desto schwieriger ist es, wieder davon loszukommen. Deshalb müssen wir ja den Einstieg von Jugendlichen verhindern.»
Gemäss BAG habe sich durch Untersuchungen und Studien gezeigt, dass durch die entsprechende Werbung die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Jugendliche anfangen zu rauchen. Auch Peer Pressure ? also Gruppenzwang ? ist beim Einstieg in den Tabakkonsum nicht unbedeutend. Dennoch spielt die Werbung eine grosse Rolle: Sie «befeuert die jugendliche Neugier», was die Tabakindustrie klar wisse, so der Arzt. «Jugendliche werden nachweislich sehr häufig mit tabakfreundlichen Reizen konfrontiert. Und je häufiger sie mit Tabakwerbung in Kontakt kommen, desto eher fangen sie an zu rauchen.» Die Gegnerinnen und Gegner der Initiative bezeichnen diese als zu extrem, wie man auf der Webseite des überparteilichen «Komitees gegen Werbeverbote» lesen kann.
Auch Bundesrat und Parlament geht das Werbeverbot zu weit. Wie das gegnerische Komitee verweisen sie daher auf das neue Tabakproduktegesetz als indirekten Gegenvorschlag. Mit diesem Gesetz wird Werbung für Tabakprodukte und E-Zigaretten auf Plakaten oder auch im Kino verboten; zudem dürfen Tabakkonzerne keine Zigaretten mehr verteilen oder internationale Veranstaltungen in der Schweiz sponsern. Allerdings wäre Werbung an Kiosken, im Internet sowie in der Presse weiterhin möglich, sofern sie sich nicht direkt an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren richtet. Dieses Gesetz tritt unabhängig vom Ausgang der Abstimmung über die Volksinitiative in Kraft ? es sei denn, es werde das Referendum ergriffen. Bei einer Annahme der Initiative müsste das Gesetz nachträglich angepasst werden. Larissa Jurczek
Weitere Informationen:
www.kinderohnetabak.ch
www.werbeverbote-nein.ch
Die Befürworter der Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» wollen Werbung für Tabakprodukte weiter einschränken. Den Gegnern geht die Initiative zu weit. Symbolbild: Pixabay.com
Die Initiative «Kinder ohne Tabak» soll Jugendliche vom Rauchen abhalten. Die Gegner sehen in ihr allerdings ein zu starkes Werbeverbot.
Werbeverbot Am 13. Februar stimmen die Schweizerinnen und Schweizer unter anderem über die Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» ab. Die Initiative verlangt, dass jegliche Werbung für Tabakprodukte, welche Kinder und Jugendliche erreicht, verboten wird. Bisher war Werbung für Tabakprodukte in der Schweiz unter Einschränkungen erlaubt. So ist gezielt an Minderjährige gerichtete Tabakwerbung verboten, insbesondere in Publikationen für Jugendliche oder an Veranstaltungen. Weiter ist es nicht erlaubt, Jugendlichen unter 18 Jahren Werbegeschenke zu machen oder Zigaretten zu verteilen. Auch Tabakwerbung im Radio und Fernsehen ist hierzulande verboten. Die Mehrheit der Kantone hat ausserdem weitergehende Verbote erlassen, beispielsweise für Tabakwerbung auf Plakaten oder im Kino sowie auch für das Sponsoring von Veranstaltungen.
Mit der Initiative soll nun auch Werbung verboten werden, die sich zwar hauptsächlich an Erwachsene richtet, allerdings auch für Minderjährige zugänglich ist. Die Initiantinnen und Initianten möchten, dass nur noch Werbung zulässig ist, die auf Erwachsene abzielt und Jugendliche nicht erreicht, wie etwa Werbeprospekte- und Mails oder gezielte Werbung im Internet und in den sozialen Medien.
Auch Jan Schellenberg, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Winterthur, ist ein Befürworter der Initiative. Die Volksinitiative mit den darin geforderten Werbeeinschränkungen sei «ein wichtiger Schritt beim Eindämmen der Tabaksucht» in dieser Altersgruppe. In der Schweiz rauchen gemäss den Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) rund zwei Millionen Menschen ? also jede vierte Person. Etwa die Hälfte der heutigen Raucherinnen und Raucher hat schon vor dem 18. Altersjahr regelmässig geraucht. Auch rund 100?000 Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren sind Raucher. Der Anteil an Rauchern ist sowohl bei den Jugendlichen wie auch bei den Erwachsenen in den vergangenen zehn Jahren etwa gleich hoch geblieben.
Unabhängig von der Entwicklung der Zahlen sei es notwendig, Heranwachsende vor Tabakrauch zu schützen, sagt Schellenberg. So belege die 2020 durchgeführte «LuftiBus-Studie», dass 36 Prozent der Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren Zigaretten, E-Zigaretten und/oder Shisha (Wasserpfeife) konsumiert haben oder konsumieren, bei den 16- und 17-Jährigen sind es 70 Prozent der Mädchen und 60 Prozent der Knaben. «Das ist alarmierend, da das Suchtpotenzial durch Nikotin enorm ist», sagt der Arzt. Für Heranwachsende, die bereits rauchen, würde das Werbeverbot daher zu spät kommen. «Je früher man mit dem Rauchen beginnt, desto schwieriger ist es, wieder davon loszukommen. Deshalb müssen wir ja den Einstieg von Jugendlichen verhindern.»
Gemäss BAG habe sich durch Untersuchungen und Studien gezeigt, dass durch die entsprechende Werbung die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Jugendliche anfangen zu rauchen. Auch Peer Pressure ? also Gruppenzwang ? ist beim Einstieg in den Tabakkonsum nicht unbedeutend. Dennoch spielt die Werbung eine grosse Rolle: Sie «befeuert die jugendliche Neugier», was die Tabakindustrie klar wisse, so der Arzt. «Jugendliche werden nachweislich sehr häufig mit tabakfreundlichen Reizen konfrontiert. Und je häufiger sie mit Tabakwerbung in Kontakt kommen, desto eher fangen sie an zu rauchen.» Die Gegnerinnen und Gegner der Initiative bezeichnen diese als zu extrem, wie man auf der Webseite des überparteilichen «Komitees gegen Werbeverbote» lesen kann.
Auch Bundesrat und Parlament geht das Werbeverbot zu weit. Wie das gegnerische Komitee verweisen sie daher auf das neue Tabakproduktegesetz als indirekten Gegenvorschlag. Mit diesem Gesetz wird Werbung für Tabakprodukte und E-Zigaretten auf Plakaten oder auch im Kino verboten; zudem dürfen Tabakkonzerne keine Zigaretten mehr verteilen oder internationale Veranstaltungen in der Schweiz sponsern. Allerdings wäre Werbung an Kiosken, im Internet sowie in der Presse weiterhin möglich, sofern sie sich nicht direkt an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren richtet. Dieses Gesetz tritt unabhängig vom Ausgang der Abstimmung über die Volksinitiative in Kraft ? es sei denn, es werde das Referendum ergriffen. Bei einer Annahme der Initiative müsste das Gesetz nachträglich angepasst werden. Larissa Jurczek
Weitere Informationen:
www.kinderohnetabak.ch
www.werbeverbote-nein.ch
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