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Freitag, 9. Juni 2023
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Meldungen zu häuslicher Gewalt nehmen zu. Die Beratungsstelle Frauen-Nottelefon berät immer mehr Opfer. Vorwiegend betroffen sind Frauen.
Gewalt Ein Gespräch zwischen einer Frau und einem Mann eskaliert. Er wird wütend und schlägt die Partnerin. Als sich die Situation nach mehreren Stunden beruhigt, entschuldigt sich der Mann: «Schatz, es tut mir leid. Aber du hast etwas falsch gemacht und das hat mich provoziert. Ich verspreche dir, dich nicht mehr zu schlagen.» Es ist eine fiktive Geschichte, die sich aber täglich hinter verschlossenen Türen abspielt. Wie Denise Flunser von der Beratungsstelle Frauen-Nottelefon Winterthur sagt: «Wenn Täter solche Versprechungen machen, die Beziehung aber durch die Machtausübung des Mannes geprägt ist, kann er seine Versprechungen oft nicht halten.»
Schweizweit ereignen sich rund 44 Prozent der Gewaltstraftaten im privaten Raum. Davon ereigneten sich letztes Jahr rund 20 000 Fälle im Bereich der häuslichen Gewalt. In den meisten Fällen stehen oder standen Opfer und Täter in einer Beziehung. Im Vergleich vom Jahr 2021 zum 2022 gab es schweizweit 3,3 und im Kanton Zürich 6 Prozent mehr registrierte Fälle. Die Polizei rückte deshalb im Kanton Zürich jeden Tag 20 Mal aus. Rund 70 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt sind Frauen. Von den 42 Morden, die es in der Schweiz im Jahr 2022 gab, sind 25 in den Bereich der häuslichen Gewalt zurückzuführen. In wie vielen Fällen es sich um Morde an Frauen handelt, ist unklar. Das Bundesamt für Statistik erhebt dazu keine Zahlen. Wenn eine Frau bewusst getötet wird, weil sie eine Frau ist, spricht man gemäss Weltgesundheitsorganisation von einem Femizid. Die Webseite stopfemizid.ch registrierte für letztes Jahr schweizweit 16 Femizide. Dabei handelt es sich um eine inoffizielle Zahl.
Die Beratungsstelle Frauen-Nottelefon Winterthur beriet 2022 1265 Personen. Auch hier ist die Zahl über die letzten Jahre stetig gestiegen. Von den betroffenen Frauen berichten mehr als zwei Drittel von wiederholter Gewalterfahrung. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen meldet sich die Polizei bei der Beratungsstelle. Daraufhin nehmen die Beraterinnen Kontakt mit den Opfern auf. Am häufigsten geht es um Gewalt im häuslichen Bereich.
Die gewaltbetroffenen Frauen erhalten Informationen über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten. Dazu gehören mögliche Schutzmassnahmen. Denise Flunser von der Beratungsstelle Frauen-Nottelefon Winterthur sagt: «Wir besprechen, was die Gewaltdynamik mit einem machen kann. Menschen, die häusliche Gewalt erlebt haben und mit der gewaltausübenden Person und allenfalls Kindern zusammenleben, ziehen Anzeigen öfter zurück.» Wie die Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich schreibt, ist das bei zwei Dritteln der Opfer von häuslicher Gewalt der Fall. Seitdem das Bundesgesetz zum Schutz gewaltbetroffener Personen in Kraft getreten ist, können jedoch Opfer ihre Anzeigen unter bestimmten Umständen nicht zurückziehen.
«Häusliche Gewalt lebt von der Tabuisierung», sagt Flunser. «Je weniger über dieses Thema gesprochen wird, desto seltener werden sich Betroffene melden.» Deshalb sei es wichtig, dass Gewaltbetroffene mit Menschen sprechen können – mit einer Freundin oder einem Freund, in Beratungsstellen, Frauenhäusern, mit der Polizei. Flunser: «Machtungleichheit in einer Beziehung kann Gewalt begünstigen. Idealerweise achtet ein Paar darauf, sich in den unterschiedlichen Lebensbereichen auf Augenhöhe zu begegnen.» Wenn der Mann die Macht für sich beansprucht, kommt es häufiger zu wiederholter Gewalt.
Zu erkennen sind solche Machtungleichheiten, wenn der Täter das Opfer verbal erniedrigt. Auch typisch ist ein Kontaktabbruch zu Freunden und Familie. Nach Gewaltvorfällen kommt es häufig zur sogenannten Honeymoon-Phase, in welcher eine vermeintliche Versöhnung stattfindet. Der Täter beschuldigt das Opfer, dass es die Gewalt selbst provoziert habe. Deshalb sucht das Opfer den Fehler häufig bei sich.
Jan Gubser
Für Frauen
Frauen-Nottelefon
052 213 61 61
Frauenhaus Winterthur
052 213 08 78
Für Männer
Opferberatung Zürich
044 299 40 50
Für Kinder
OKey
052 245 04 04
Meldungen zu häuslicher Gewalt nehmen zu. Die Beratungsstelle Frauen-Nottelefon berät immer mehr Opfer. Vorwiegend betroffen sind Frauen.
Gewalt Ein Gespräch zwischen einer Frau und einem Mann eskaliert. Er wird wütend und schlägt die Partnerin. Als sich die Situation nach mehreren Stunden beruhigt, entschuldigt sich der Mann: «Schatz, es tut mir leid. Aber du hast etwas falsch gemacht und das hat mich provoziert. Ich verspreche dir, dich nicht mehr zu schlagen.» Es ist eine fiktive Geschichte, die sich aber täglich hinter verschlossenen Türen abspielt. Wie Denise Flunser von der Beratungsstelle Frauen-Nottelefon Winterthur sagt: «Wenn Täter solche Versprechungen machen, die Beziehung aber durch die Machtausübung des Mannes geprägt ist, kann er seine Versprechungen oft nicht halten.»
Schweizweit ereignen sich rund 44 Prozent der Gewaltstraftaten im privaten Raum. Davon ereigneten sich letztes Jahr rund 20 000 Fälle im Bereich der häuslichen Gewalt. In den meisten Fällen stehen oder standen Opfer und Täter in einer Beziehung. Im Vergleich vom Jahr 2021 zum 2022 gab es schweizweit 3,3 und im Kanton Zürich 6 Prozent mehr registrierte Fälle. Die Polizei rückte deshalb im Kanton Zürich jeden Tag 20 Mal aus. Rund 70 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt sind Frauen. Von den 42 Morden, die es in der Schweiz im Jahr 2022 gab, sind 25 in den Bereich der häuslichen Gewalt zurückzuführen. In wie vielen Fällen es sich um Morde an Frauen handelt, ist unklar. Das Bundesamt für Statistik erhebt dazu keine Zahlen. Wenn eine Frau bewusst getötet wird, weil sie eine Frau ist, spricht man gemäss Weltgesundheitsorganisation von einem Femizid. Die Webseite stopfemizid.ch registrierte für letztes Jahr schweizweit 16 Femizide. Dabei handelt es sich um eine inoffizielle Zahl.
Die Beratungsstelle Frauen-Nottelefon Winterthur beriet 2022 1265 Personen. Auch hier ist die Zahl über die letzten Jahre stetig gestiegen. Von den betroffenen Frauen berichten mehr als zwei Drittel von wiederholter Gewalterfahrung. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen meldet sich die Polizei bei der Beratungsstelle. Daraufhin nehmen die Beraterinnen Kontakt mit den Opfern auf. Am häufigsten geht es um Gewalt im häuslichen Bereich.
Die gewaltbetroffenen Frauen erhalten Informationen über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten. Dazu gehören mögliche Schutzmassnahmen. Denise Flunser von der Beratungsstelle Frauen-Nottelefon Winterthur sagt: «Wir besprechen, was die Gewaltdynamik mit einem machen kann. Menschen, die häusliche Gewalt erlebt haben und mit der gewaltausübenden Person und allenfalls Kindern zusammenleben, ziehen Anzeigen öfter zurück.» Wie die Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich schreibt, ist das bei zwei Dritteln der Opfer von häuslicher Gewalt der Fall. Seitdem das Bundesgesetz zum Schutz gewaltbetroffener Personen in Kraft getreten ist, können jedoch Opfer ihre Anzeigen unter bestimmten Umständen nicht zurückziehen.
«Häusliche Gewalt lebt von der Tabuisierung», sagt Flunser. «Je weniger über dieses Thema gesprochen wird, desto seltener werden sich Betroffene melden.» Deshalb sei es wichtig, dass Gewaltbetroffene mit Menschen sprechen können – mit einer Freundin oder einem Freund, in Beratungsstellen, Frauenhäusern, mit der Polizei. Flunser: «Machtungleichheit in einer Beziehung kann Gewalt begünstigen. Idealerweise achtet ein Paar darauf, sich in den unterschiedlichen Lebensbereichen auf Augenhöhe zu begegnen.» Wenn der Mann die Macht für sich beansprucht, kommt es häufiger zu wiederholter Gewalt.
Zu erkennen sind solche Machtungleichheiten, wenn der Täter das Opfer verbal erniedrigt. Auch typisch ist ein Kontaktabbruch zu Freunden und Familie. Nach Gewaltvorfällen kommt es häufig zur sogenannten Honeymoon-Phase, in welcher eine vermeintliche Versöhnung stattfindet. Der Täter beschuldigt das Opfer, dass es die Gewalt selbst provoziert habe. Deshalb sucht das Opfer den Fehler häufig bei sich.
Jan Gubser
Für Frauen
Frauen-Nottelefon
052 213 61 61
Frauenhaus Winterthur
052 213 08 78
Für Männer
Opferberatung Zürich
044 299 40 50
Für Kinder
OKey
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