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Montag, 30. Januar 2023
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Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Schulhauses Winterthur Hegi
Eine komplexe Frage und eine komplexe Debatte führen am
Elektrizität Keine Spur von Goldrausch im Stadtparlament. Der Stadtrat hat beantragt, dass die Stadt als Grossverbraucherin mit der Stromsorte «Klima Gold» versorgt wird. Zur Erinnerung: Alle Winterthurer Haushalte haben vor rund zehn Tagen einen Brief von Stadtwerk erhalten. Darin stellt das Versorgungsunternehmen drei neue Stromsorten vor, aus denen die Haushalte auswählen können: «Klima Gold», «Klima Silber», «Klima Bronze». Das Label Gold wird als nachhaltigster Strom angepriesen und ist entsprechend der teuerste. Keine der drei Sorten enthält Atomstrom oder Strom aus fossilen Energieträgern wie Kohle oder Öl.
Bereits in der vorberatenden Kommission stiess der Antrag des Stadtrats auf Widerstand. Die bürgerliche Seite wehrte sich (siehe Kolumne links). Die Kommission gelangt schliesslich mit einem Kompromiss in die Parlamentsdebatte. Fünf Jahre lang soll die Stadt die Stromsorte «Klima Gold» beziehen. Darauf erfolgt eine Evaluation der eingesparten CO₂-Menge, und die Stadt würde dann auf «Klima Silber» umsteigen. Das Silber-Produkt ist die neue Standardsorte der Stadtwerke. Bezügerinnen und Bezüger, die Gold oder Bronze wollen, müssen das aktiv verlangen.
«Ich beziehe ‹Klima Gold›», sagt Stadtrat Stefan Fritschi, «bitte machen Sie das auch.» In seiner engagierten Ansprache wirbt er im Parlament für den Antrag des Stadtrats. Eine Evaluation bringe nichts, «Sie bekommen am Ende eine Zahl und höchstens einen Fünfzeiler».
Unterstützung erhält der Stadtrat von der linken Ratsseite, also von den Grünen und den Sozialdemokraten. Martina Blum (Grüne) begründet die Wahl von «Klima Gold» damit, dass diese Stromsorte einen beträchtlichen Teil aus Winterthurer Fotovoltaik (Solarstrom) enthalte. Damit werde Winterthur nicht nur nachhaltiger, sondern autonomer in der Energieversorgung. «Klimapolitik und Energiepolitik gehören zusammen», sagt Blum und bringt die grüne Position damit auf den Punkt.
Die bürgerliche Ratsseite überzeugt sie damit trotzdem nicht. Urs Bänziger (FDP) argumentiert technisch. Sein Vorwurf kurz gefasst: Die Stadt verkauft den Strom aus Fotovoltaik schlecht, weil er zu teuer ist. Mit «Klima Gold» kauft sie ihn einfach selbst (Kolumne links). Bänziger weist noch auf einen anderen Umstand hin. Für sich genommen kehrt sich die Reihenfolge um: «Klima Bronze» verbraucht am wenigsten, Gold am meisten CO₂. Nur dadurch, dass Stadtwerk für Gold am meisten Zertifikate kauft, ist diese Stromsorte Spitze. Wobei der CO₂-Ausstoss aller Winterthurer Stromsorten niemals an den aus Kohle oder Erdöl gewonnenen Strom herankommt. Der Abstimmungsmarathon am Ende der Beratung bringt Folgendes hervor: Der Ablehnungsantrag gegen die Vorlage von der SVP wird abgelehnt. Dafür nimmt das Parlament einen Kompromiss eines Kompromisses von Seiten der Grünliberalen an. Die Stadt bekommt «Klima Gold», aber vorläufig nur bis 2025. Glücklich darob scheint niemand. ⋌Christian Felix
Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach des Schulhauses Winterthur Hegi
Eine komplexe Frage und eine komplexe Debatte führen am
Elektrizität Keine Spur von Goldrausch im Stadtparlament. Der Stadtrat hat beantragt, dass die Stadt als Grossverbraucherin mit der Stromsorte «Klima Gold» versorgt wird. Zur Erinnerung: Alle Winterthurer Haushalte haben vor rund zehn Tagen einen Brief von Stadtwerk erhalten. Darin stellt das Versorgungsunternehmen drei neue Stromsorten vor, aus denen die Haushalte auswählen können: «Klima Gold», «Klima Silber», «Klima Bronze». Das Label Gold wird als nachhaltigster Strom angepriesen und ist entsprechend der teuerste. Keine der drei Sorten enthält Atomstrom oder Strom aus fossilen Energieträgern wie Kohle oder Öl.
Bereits in der vorberatenden Kommission stiess der Antrag des Stadtrats auf Widerstand. Die bürgerliche Seite wehrte sich (siehe Kolumne links). Die Kommission gelangt schliesslich mit einem Kompromiss in die Parlamentsdebatte. Fünf Jahre lang soll die Stadt die Stromsorte «Klima Gold» beziehen. Darauf erfolgt eine Evaluation der eingesparten CO₂-Menge, und die Stadt würde dann auf «Klima Silber» umsteigen. Das Silber-Produkt ist die neue Standardsorte der Stadtwerke. Bezügerinnen und Bezüger, die Gold oder Bronze wollen, müssen das aktiv verlangen.
«Ich beziehe ‹Klima Gold›», sagt Stadtrat Stefan Fritschi, «bitte machen Sie das auch.» In seiner engagierten Ansprache wirbt er im Parlament für den Antrag des Stadtrats. Eine Evaluation bringe nichts, «Sie bekommen am Ende eine Zahl und höchstens einen Fünfzeiler».
Unterstützung erhält der Stadtrat von der linken Ratsseite, also von den Grünen und den Sozialdemokraten. Martina Blum (Grüne) begründet die Wahl von «Klima Gold» damit, dass diese Stromsorte einen beträchtlichen Teil aus Winterthurer Fotovoltaik (Solarstrom) enthalte. Damit werde Winterthur nicht nur nachhaltiger, sondern autonomer in der Energieversorgung. «Klimapolitik und Energiepolitik gehören zusammen», sagt Blum und bringt die grüne Position damit auf den Punkt.
Die bürgerliche Ratsseite überzeugt sie damit trotzdem nicht. Urs Bänziger (FDP) argumentiert technisch. Sein Vorwurf kurz gefasst: Die Stadt verkauft den Strom aus Fotovoltaik schlecht, weil er zu teuer ist. Mit «Klima Gold» kauft sie ihn einfach selbst (Kolumne links). Bänziger weist noch auf einen anderen Umstand hin. Für sich genommen kehrt sich die Reihenfolge um: «Klima Bronze» verbraucht am wenigsten, Gold am meisten CO₂. Nur dadurch, dass Stadtwerk für Gold am meisten Zertifikate kauft, ist diese Stromsorte Spitze. Wobei der CO₂-Ausstoss aller Winterthurer Stromsorten niemals an den aus Kohle oder Erdöl gewonnenen Strom herankommt. Der Abstimmungsmarathon am Ende der Beratung bringt Folgendes hervor: Der Ablehnungsantrag gegen die Vorlage von der SVP wird abgelehnt. Dafür nimmt das Parlament einen Kompromiss eines Kompromisses von Seiten der Grünliberalen an. Die Stadt bekommt «Klima Gold», aber vorläufig nur bis 2025. Glücklich darob scheint niemand. ⋌Christian Felix
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